Sonnenblumenkerne als Vogelfutter im Test | Geschält oder ungeschält? Schwarz oder Gestreift?

Gleich nach Erdnüssen sind Sonnenblumenkerne bei Gartenvögeln das beliebteste Futter.

Daher finden sie als Basisfutter bei der Vogelfütterung häufig Verwendung.

Doch nicht alle Sonnenblumenkerne (SBK) sind bei Vögeln gleichermaßen beliebt.

Grundsätzlich stellen sich die Fragen – welche sind am beliebtesten:

• Geschälte oder ungeschälte?
• Gestreifte, schwarze oder weiße Kerne?

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Geschält oder ungeschält?

Um zu erfahren, welche Kerne Vögel bevorzugen, wurden einige Tests durchgeführt und die Ergebnisse in Videos festgehalten.

Eine Grundsatzfrage ist: Füttert man Sonnenblumenkerne besser mit oder ohne Schale?

Ein wesentlicher Vorteil der geschälten Kerne ist, dass sie fast keinen Abfall oder Dreck verursachen.

Gerade in kleinen Gärten, auf Balkonen und Terrassen sind die Schalen manchmal ein Ärgernis. Denn es dauert meist mehrere Monate, bis sie vergehen und nicht jede/r möchte darauf warten, bis sie kompostieren – insbesondere dann, wenn große Mengen anfallen.

Ebenfalls vorteilhaft an geschälten Kernen ist, dass auch Weichfutterfresser sie fressen können. Ihr Schnabel ist nämlich dafür ungeeignet, Schalen zu öffnen.

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Doch für einige Vögel sind Kerne in Schale besser geeignet. Dazu zählen hauptsächlich Vögel, die Vorräte anlegen, z. B. Kleiber, Weiden- und Sumpfmeisen. Denn geschälte Kerne sind nicht so lange haltbar.

Daher lautet die Antwort auf die Frage: „Geschält oder ungeschält?“, nicht Entweder-oder, sondern Sowohl-als-auch.

Hat man sich einmal entschlossen, beide Varianten anzubieten, kommt man jedoch zur nächsten Frage: „Welche Farbe sollte die Schale haben?“

Gestreifte, schwarze oder weiße Schale?

Mischfutter enthält häufig gestreifte SBK. Doch die schwarzen Kerne sollen bei Vögeln deutlich beliebter sein.

Denn schwarze Kerne stammen von besonders ölhaltigen Sorten und zudem ist die Schale dünner und dadurch leichter zu öffnen.

Weiße Kerne findet man vorrangig in der Vogelzucht (z. B. für Papageien). Weiße Sorten sollen vorwiegend aus Kenia stammen und sind in der Wildvogelfütterung eher die Ausnahme.

Schließlich stellt sich die Frage: „Welche SBK-Sorten sind bei Wildvögeln am beliebtesten?“

Um dies herauszufinden, haben wir verschiedene Sorten und Darreichungsformen gegeneinander antreten lassen.

Sonnenblumenkerne im Test

Insgesamt haben wir acht verschiedene Sorten am Futterplatz angeboten:

• 1 schwarze
• 3 weiße
• 2 gestreifte
• 1 geschälte
• 1 gehackte

Um die beliebtesten Sorten zu bestimmen, haben wir drei Testdurchläufe mit jeweils vier Sorten durchgeführt.

Nach den ersten zwei Durchläufen traten die beiden Siegersorten nochmals in einem Finale gegeneinander an.

Die Testdurchläufe haben wir in Zeitraffervideos festgehalten, sodass man auch erkennen kann, welche Vogelarten welche Sorten fressen.

Den Vögeln wurden jeweils 12 Gramm pro Sorte angeboten.

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Video: Halbfinale 1

Klarer Sieger waren hier die schwarzen Sonnenblumenkerne. Die gestreiften, großen Kerne belegten mit deutlichem Abstand Platz zwei.

Die beiden weißen Sorten hatten keine Chance.

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Video: Halbfinale 2

Diesmal haben die geschälten Kerne klar gewonnen. Danach kam die gestreifte, kleine Sorte.

Doch auch die gehackten Sonnenblumenkerne wurden gut angenommen und haben im Vergleich der Anzahl der Anflüge sogar gewonnen.

Für Amseln, Rotkehlchen und Sperlinge waren die gehackten Kerne in diesem Test der Favorit.

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Video: Finale

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Testergebnis

Sieger waren die geschälten Sonnenblumenkerne, deutlich vor denen mit schwarzer Schale.

Geschlagen geben mussten sich die gestreiften Kerne. Auch die weißschaligen, die bereits in den Vorrunden ausgeschieden waren, sind bei Wildvögeln offenbar unbeliebt.

Fraglich ist noch, ob der Testaufbau die gehackten Kerne benachteiligt hatte, da man erkennen kann, dass viele Vögel sich auch bei ihnen bedienen.

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Doch die Anzahl der gehackten Kernstücke war in Vergleich deutlich größer als bei den anderen Sorten, weshalb es länger dauerte, bis sie verschwunden waren.

Insbesondere bei Weichfressern, z. B. Rotkehlchen und Amseln, waren die kleinen Stücke beliebt, doch auch Meisen und Kleiber nahmen immer wieder welche auf.

Also wenn man nur eine Sorte füttern möchte, sind die gehackten Kerne vielleicht sogar die beste Wahl.

Ihr Vorteil ist auch, dass sie sich gut in Futtersäulen und Silos füttern lassen, da sie besser nachrutschen als ganze Kerne und es seltener zu Verstopfungen kommt.

Empfehlung

Für Vögel wie für Menschen ist eine einseitige Ernährung nachteilig für die Gesundheit. Daher empfiehlt es sich, mehrere, verschiedene Futtersorten anzubieten.

In diesem Fall wären dies zum Beispiel geschälte, gehackte, schwarze und gestreifte Sonnenblumenkerne. Auf weiße Kerne kann man verzichten.

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Vergleich: SBK vs. Erdnüsse

Zusätzlich lassen sich Erdnüsse verfüttern. Denn diese haben sich bei vielen Vogelarten als noch beliebter erwiesen als Sonnenblumenkerne.

Um dies zu belegen, haben wir einen weiteren Versuch durchgeführt, in dem wir die Gewinner aus dem Erdnussfuttertest gegen die Sieger aus dem obigen Finale antreten ließen.

Wie das folgende Video zeigt, haben die Erdnüsse den Vergleich klar gewonnen.

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Video: SB-Kerne gegen Erdnüsse

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Also die Beliebtheit der Erdnüsse bleibt unübertroffen.

Daher sollte Erdnussfutter an keiner Futterstelle fehlen. Dies lockt die meisten Vögel an, wahrscheinlich da die Energieausbeute pro Anflug bei Erdnüssen noch einmal höher ist als bei Sonnenblumenkernen.

Auch im Vergleich mit allen anderen Futtermitteln hatten sich bereits die großen Kerne als den kleinen und feinen Sämereien überlegen gezeigt.

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Doch auch hier darf man Beliebtheit nicht verallgemeinern, da es immer wieder einige Arten gibt, die spezielle Futtervorlieben haben.

Alle obigen Testergebnisse zeigen primär die Vorlieben von Kleibern und Meisen (v. a. Kohl-, Blau- und Sumpfmeisen), da diese überdurchschnittlich im Garten vertreten waren.

Buchfink, Rotkehlchen, Amsel, Sperlinge und Heckenbraunelle waren seltener am Futterplatz und haben auch andere Vorlieben gezeigt. Bei diesen Arten waren Hanfsamen, Haferflocken und andere Kleinsamen beliebt.

Daher kann man diese Futtermittel ebenfalls anbieten. Möglichst nicht alle auf der gleichen Stelle, sondern jeweils in entfernt gelegenen Futterspendern.

Dadurch können mehr Vögel gleichzeitig fressen. Futterneid und Zanken am Futterplatz wird verringert, was den Tieren unnötigen Stress erspart.

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Haltbarkeit von Sonnenblumenkernen

Wie bei allen Lebensmitteln ist die Haltbarkeit abhängig von der Lagerung.

Sonnenblumenkerne sollten trocken, kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden – am besten so, dass auch Mäuse keinen Zugang finden können.

Normalerweise sollten Sonnenblumenkerne mindestens ein Jahr haltbar sein. Kerne in Schale vielleicht sogar noch deutlich länger.

Denn geschälte Sonnenblumenkerne werden mit der Zeit ranzig.

Wenn Kerne schlecht werden, ist dafür in der Regel Schimmel verantwortlich.

Verschimmelte Kerne dürfen auf keinen Fall verfüttert werden, da Schimmelpilze Gifte enthalten (Mykotoxine), die krebserregend sein können.

In der Regel nehmen Vögel daher schimmliges oder ranziges Futter auch gar nicht mehr an.

Dennoch gilt es, Futterspender stets auf Schimmelbefall zu prüfen und regelmäßig mit heißem Wasser zu reinigen.

Zudem kann man versuchen, nur so viel zu füttern, dass das Futter alle ein bis zwei Tage verbraucht wird. Dann kann es nicht nass werden und zu schimmeln beginnen.

Insbesondere geschälte Kerne haben am Futterplatz eine kürzere Haltbarkeit als Kerne in Schale. Daher eignen sich Kerne in Schale besser für große Futtersilos, die lange Zeit Futter vorhalten können.

Um die Haltbarkeit und Genießbarkeit zu prüfen, kann man eine Sichtprüfung durchführen und am Futter riechen.

Da auch Vogelfutter hohen Qualitätsstandards genügt, kann man im Zweifelsfall auch eine Geschmacksprobe durchführen. Schmeckt es sauer oder bitter, sollte das Futter entsorgt werden.

Geschälte Sonnenblumenkerne entsprechen in der Regel „Bäckereiqualität“ und können ohne Bedenken auch von Menschen verzehrt werden, obwohl sie als Vogelfutter verkauft werden.

Generell gilt, dass bei der Lagerung mit der Zeit einige Nährstoffe verloren gehen können. Daher kann man darauf achten, stets möglichst frische Ware zu kaufen und nicht die Ernte aus dem vorigen Jahr.

Woraus bestehen Sonnenblumenkerne?

Sonnenblumenkerne stecken voller Energie. Pro 100 Gramm sind rund 600 Kilokalorien enthalten (ca. 2500 Kilojoule).

Die Beliebtheit bei Vögeln liegt wahrscheinlich an dem hohen Energiegehalt der Kerne. Denn sie bestehen im Durchschnitt zu rund 50 Prozent aus Fetten (Ölen).

Die mehrfach ungesättigte Linolsäure (Omega 6) macht dabei mit 16 % einen großen Anteil aus. Insgesamt sind ungefähr 90 % der Fette ungesättigte Fettsäuren.

Schwarzschalige Sorten haben sogar einen noch etwas höheren Ölgehalt. Wer Sonnenblumenkerne füttert, braucht daher auch kein weiteres Fettfutter anzubieten.

Der Rest besteht hauptsächlich aus Kohlenhydraten (~20 %), Proteinen (auch ~20 %) und Ballaststoffen (~10 %).

Zusätzlich enthalten sie das wichtige Vitamin E sowie die Vitamine B1, B2 und B6.

Schließlich sind sie auch reich an Mineralien, z. B.:

• Magnesium
• Kalzium
• Eisen
• Kalium
• Zink.

Ungeschälte Sonnenblumenkerne haben durch die Schale einen Rohfaseranteil von circa 25 %.

Diese Angaben schwanken natürlich etwas – abhängig von der Sorte und den Anbaubedingungen.

Sonnenblumenkerne als Saatgut verwenden?

Einige Menschen stellen sich die Frage, ob man Sonnenblumenkerne aus Vogelfutter auch zur Aussaat benutzen kann.

Denn Sonnenblumensaat ist oft deutlich teurer als Vogelfutter. Dies liegt daran, dass beim Saatgut eine Keimfähigkeit garantiert wird – oft über 95 Prozent.

Bei den Sorten, die für Vogelfutter verwendet werden, wird die Keimfähigkeit nicht kontrolliert. Daher kann man Pech haben und viele Kerne werden nicht beginnen zu keimen.

Dies kann man jedoch vorher durch eine Keimprobe selbst prüfen. Dafür legt man eine abgezählte Anzahl Kerne mit Erde in eine Saatschale. Diese stellt man an einen sonnigen Platz und hält die Erde feucht.

Nach spätestens zwei bis drei Wochen keimen dann die Kerne und man kann die Keimfähigkeit beurteilen.

Schließlich bleibt jedoch noch das Problem, dass Produzenten ihren Ertrag dadurch erhöhen, dass sie Hybridsorten einsetzen. Diese Sorten sind oft nur bedingt dazu in der Lage, sich fortzupflanzen.

Daher kann es sein, dass zwar schöne große Sonnenblumen wachsen, doch die Blüten am Ende keine Kerne tragen.

Also möchte man sichergehen, dass wieder Sonnenblumenkerne ausreifen, zum Beispiel für selbst angebautes Vogelfutter, dann sollte man sich Kerne kaufen, die als Saatgut deklariert sind.

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Empfehlenswerte Sonnenblumenkerne mit Schale

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Achtsamer Konsum: Bitte kaufen Sie nur, was Sie oder Ihr Garten wirklich brauchen.

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Wildvögel in den Garten locken

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