Hier erfahren Sie, welche Farben sich zum Bemalen von Vogelhäusern eignen und welche nicht.
Zudem werden einige Möglichkeiten vorgestellt, um Holz gegen Verwitterung zu schützen.
Bei der Auswahl spielt die Verträglichkeit für Vögel und Umwelt die wichtigste Rolle.
Inhalt
Nistkasten/Vogelhaus bemalen: Was ist umwelt- & tierfreundlich?
Damit Vögel keinen Schaden nehmen, empfehlen sich primär Produkte, die als »Spielzeuglack« gekennzeichnet sind.
Auf entsprechenden Farben, Lacken und Holzölen befindet sich in der Regel ein Hinweis auf folgende Norm für Spielzeugsicherheit: DIN EN 71 Teil 3.
Dies bedeutet, die Anstriche sind speichel- und schweißfest (DIN 53160) sowie frei von Gift- und Schadstoffen – etwa Schwermetallen.
Häufig handelt es sich dabei um Buntlacke mit Acryl als Bindemittel und Wasser als Lösungsmittel.
Doch auch die Anwendung von Acryllacken ist nicht unproblematisch – mehr dazu im folgenden Abschnitt.
Acrylfarben, Deck- und Buntlacke?
Im Internet wird häufig behauptet, Acrylfarben seien für Nistkästen die beste Wahl.
Denn Acrylfarben und -lacke verwenden als Lösungsmittel hauptsächlich Wasser.
Dadurch lassen sie sich einfach mit Wasser verdünnen und die Pinsel können auch mit Wasser gereinigt werden.
Allerdings können in Acryllack auch bis zu 10 % andere Lösungsmittel enthalten sein, die Vögel schädigen könnten.
Ein großer Nachteil von Acrylfarben ist, dass sie aus Kunststoffen bestehen.
Die Herstellung verbraucht viel Energie und Erdöl.
Pinsel können zwar mit Wasser gereinigt werden, doch das Waschwasser darf nicht in die Kanalisation oder Umwelt gelangen!
Wenn Acrylfarben mit der Zeit beginnen, abzublättern oder abgeschliffen werden, verteilen sich kleinste Plastikteile in der Umwelt.
In der Natur werden Kunststoffe gar nicht oder nur langsam von Mikroorganismen abgebaut.
Daher trägt Acrylfarbe zum Problem »Mikroplastik« bei, dessen Auswirkungen für Mensch und Natur noch nicht absehbar sind.
Mehr Infos hier: Wie umweltfreundlich ist Acryl?
Decklacke aus nachwachsenden Rohstoffen
Alternativen zu Acryl bieten etwa Naturfarben und Naturharz-Decklacke.
Hersteller von Naturfarben verzichten in der Regel völlig auf synthetisch erzeugte Inhaltsstoffe.
Sie verwenden stattdessen natürliche Löse- und Bindemittel, die ebenfalls eine hohe Qualität gewährleisten können, etwa Baumharz.
Auch moderne Naturlacke bieten Schutz gegen UV-Strahlung, Wind und Regen.
Am besten setzt man auch hier auf wasserbasierte Lacke oder farbige Lasuren.
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Beliebt ist auch die alte Farbe „Schwedenrot/Falunrot“. Doch Vorsicht, originales Schwedenrot kann Blei oder andere Schwermetalle enthalten.
Allerdings gibt es auch Schwedenrot in Spielzeuglack-Qualität von der Firma »Ultra Nature«: Angebot bei eBay ansehen.
Wachsmalstifte und Signierkreide
Ebenfalls wasserfest sind Wachsmalstifte oder Signier- bzw. Försterkreide.
Hiermit können Kinder wie Erwachsene Nistkästen bunt bemalen.
Sie sind insbesondere geeignet für Motive und Beschriftungen. Doch auch eine flächige Anwendung ist möglich.
Doch nicht alle Produkte sind unbedenklich. Laut Ökotest haben nur zwei von zwölf Wachsmalkreiden überzeugen können.
Laut Ökotest empfehlenswerte Wachsmalkreiden
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Allerdings sind Wachsmalstifte nur bedingt wasser- und wetterfest.
Daher eignen sich für Erwachsene auch Förster- oder Signierkreiden.
Diese sind extrem witterungsbeständig.
Es gibt sie in einigen Grundfarben zu kaufen.
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Video: Holz im Außenbereich schützen: Was beachten?
Holz-Nistkästen wetterfest machen
Leinölfirnis
Wenn ein Nistkasten lediglich gegen Wind und Regen geschützt werden soll, bietet sich Leinöl an.
Das Öl ist wasserabweisend und leistet einen mehrjährigen Schutz. Es kann auch als Grundierung eingesetzt werden.
Wesentlicher Vorteil ist zudem, dass das Holz atmungsaktiv bleibt, was bei Decklacken nicht immer gegeben ist.
Leinöl ist ungefährlich für Mensch und Tier.
Gemeiner Lein wird seit über 9000 Jahren vom Menschen kultiviert.
Ein Nachteil bei der Anwendung ist jedoch, dass Leinöl einige Wochen benötigt, um vollständig auszuhärten.
Daher nicht zu viel auftragen und überschüssiges Öl mit einem Lappen abwischen – wie im Video oben erklärt.
Vorsicht Brandgefahr: In Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden!
Schneller vollzieht sich die Aushärtung bei vorgekochtem Leinölfirnis.
Doch bitte keinen günstigen Firnis aus dem Baumarkt verwenden, denn dieser könnte giftige Zusatzstoffe enthalten.
Am besten immer auf den Zusatz »Food-safe« achten (lebensmittelsicher).
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Video: Öl, Wachs, Lack, Seife – Oberflächenbehandlung von Massivholz
Holzöl/Hartöl/Holzlasur
Eine weitere Möglichkeit, Holz zu schützen, bietet sogenanntes Holzöl.
Auch dadurch wird die Holzoberfläche versiegelt und gegen Verrottung geschützt.
Nochmals Vorsicht: Auch Holzöl-Lappen können sich selbst entzünden!
Wie man Holzöl richtig verwendet, erklärt das nächste Video.
Im Video geht es um Hartwachsöl, dass in der Regel für den Innenbereich gedacht ist.
Eine Anwendung im Außenbereich funktioniert jedoch fast identisch.
Video: Oberflächenbehandlung mit Hartwachsöl
Hier einige Holzöle für den Außenbereich.
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Worauf gilt es beim Streichen/Bemalen zu achten?
Wenn Sie einen Nistkasten bemalen oder anstreichen, sparen Sie bitte den Bereich um das Einflugloch herum aus.
Auch der Innenraum von Kästen und Futterhäusern wird weder gestrichen noch bemalt.
Mit besonderer Sorgfalt sollten Ecken und Kanten gestrichen werden, da hier oft Feuchtigkeit ins Holz eindringt.
Manchmal wird behauptet, dass einige Farben wie Rot oder Schwarz Vögel abschrecken würden.
Doch wie auf obigen Bildern zu sehen, handelt es sich hierbei wohl um einen Mythos.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, streicht seine Kästen braun, grau oder grün.
Bitte unbedingt auf eine Holzschutz-Grundierung verzichten. Denn in Holzschutzmitteln sind Biozide enthalten, die für Jung- und Altvögel schädlich sein können.
Produkte, die Biozide enthalten, sollten für Nistkästen und Futterhäuser grundsätzlich nicht verwendet werden.
Fazit
Um Nistkästen und Vogelhäuser vor Verwitterung zu schützen, ist es sinnvoll, sie mit Farbe oder Öl anzustreichen.
Doch beim Bemalen/Streichen gilt es, unbedingt Mittel zu verwenden, die weder den Vögeln noch der Umwelt schaden.
Lacke sollten als Spielzeuglack zugelassen sein und aus natürlichen Rohstoffen bestehen. Öle sollten den Vermerk »Food-safe« tragen.
Wichtig ist ein Schutzanstrich vor allem für Holzkästen und Futterhäuser, die in Bäumen aufgehängt werden oder im Freien stehen.
Beliebte Produkte
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Alternativ bieten sich auch Nistkästen aus Holzbeton an.
Diese sind auch ohne Anstrich fast ewig haltbar.
Holzbeton-Nistkästen: Empfehlungen
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Hier finden Sie dekorative Nistkästen, die man nicht bemalen muss.
Spezielle Vogelarten mit Nistkästen unterstützen:
Nistkasten für Wiedehopfe | Nistkasten für Spatzen – Haussperling & Feldsperling |
Nistkästen für Stare | Nistkasten für Waldkäuze |
Nester für Mehlschwalben | Zaunkönig-Kugel-Nistkasten |
Achtsamer Konsum: Bitte kaufen Sie nur, was Sie oder Ihr Garten wirklich brauchen.
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Hallo,
ich habe jetzt öfter gelesen, dass man das Einflugloch vom Vogelhaus nicht streichen soll, könntest Du bitte verraten, warum nicht? Innen ist klar, da wird nicht gestrichen, aber das Einflugloch ist doch immer das Wetter ausgesetzt, was spricht dagegen es zu streichen?
VG
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deine Frage.
Ein Grund ist, dass die Vögel durch das Ein- und Ausfliegen das Flugloch zerkratzen.
Dadurch wird die Farbe abgekratzt und könnte dann von den Nestlingen aufgenommen werden.
Dies gilt es zu verhindern, da Inhaltsstoffe in der Farbe für sie schädlich sein könnten.
Zudem prüfen Altvögel Holznistkästen häufig durch Picken gegen den Rand des Einfluglochs.
Auch sie laufen dadurch Gefahr, Farbpigmente etc. aufzunehmen.
Alternativ kann über dem Einflugloch eine Blende aus Metall angebracht werden.
Diese schützt dann den Nistkasten auch gegen Spechte. Hier ein Angebot bei Amazon.
Viel Freude beim Vogelschutz wünscht,
Alex
Hallo Alex,
Herzlichen Dank für die sehr schnelle Antwort und Erklärung.
Bin gerade am Vogelhaus streichen (natürlich mit unbedenkliche „Spielzeugfarbe“ ) Deine Antwort hilft mir weiter.
VG Thomas
Hallo, meine Frage ist ähnlich, wie die von Thomas, wird aber durch die Antwort leider nicht erklärt. Und zwar wüsste ich gern, warum ich ein Futterhaus nicht von innen streichen darf.
Das Problem ist, dass das Futterhaus auf meinem Balkon völlig ungeschützt ist und in / nach längeren Regenphasen immer wieder schimmelt. Deshalb habe ich mehrere kleine Häuschen, die ich im Wechsel nutzeso dass ich immer ein sauberes habe und das mit Schimmel befallene mit Essig und heiß Wasser bearbeite – dann geht es wieder eine Weile. Das Futter kommt sowieso nie mit Schimmel in Berührung, da ich den Boden, auf dem es liegt, mit Butterbrotpapier auslege, das ich regelmäßig auswechsel. Der Schimmel ist aber gerne mal darunter, und auch unter dem Dach. Deshalb würde ich auch dort gerne Vorkehrung treffen. Wäre Leinöl für innen ok?
LG Hanna
Hallo Hanna,
es freut mich immer zu lesen, wenn Menschen sich so intensiv um unsere Wildvögel kümmern!
Also Leinöl ist eine naturfreundlicje Lösung, um Holz gegen das Windringen von Wasser zu schützen. Alternativ könnte auch ein Futterhaus aus Edelstahl eine Möglichkeit sein.
Ich weiß ja nicht, wie Ihr Futterhaus genau aussieht. Zusätzlich zum Leinöl, könnten Sie überlegen, die Westseite/Wetterseite zu verschließen. Dann sollte deutlich weniger Regenwasser ins Futterhaus gelangen. Auch eine Vergrößerung des Dachüberstandes wäre denkbar.
Weiterhin viel Glück und Freude beim Füttern der Vögel wünscht,
Alex
Hallo, meine Frage ist ähnlich, wie die von Thomas, wird aber durch die Antwort leider nicht erklärt. Und zwar wüsste ich gern, warum ich ein Futterhaus nicht von innen streichen darf.
Das Problem ist, dass das Futterhaus auf meinem Balkon völlig ungeschützt ist und in / nach längeren Regenphasen immer wieder schimmelt. Deshalb habe ich mehrere kleine Häuschen, die ich im Wechsel nutze und das mit Schimmel mit Essig und heiß Wasser bearbeite – dann geht es wieder eine Weile. Das Futter kommt sowieso nie mit Schimmel in Berührung, da ich den Boden, auf dem es liegt, mit Butterbrotpapier auslege, dass ich regelmäßig auswechsel. Der Schimmel ist aber gerne mal darunter, und auch unter dem Dach. Deshalb würde ich auch dort gerne Vorkehrung treffen. Wäre Leinöl für innen ok?
LG Hanna