Feld- und Haussperling unterscheiden sich von anderen Singvögeln dadurch, dass sie als Paar kein Revier beziehen, sondern in kleinen Kolonien brüten.
Obwohl auch einzelne Nistkästen angenommen werden, bevorzugen sie sogenannte Kolonie-Nistkästen, in denen mehrere Paare direkt nebeneinander brüten.
Grundsätzlich hat man die Wahl zwischen einem Nistkasten aus Holz oder einem baugleichen Modell aus Holzbeton.
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Kolonienistkasten aus Holzbeton
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Nistkästen aus Holzbeton haben den Vorteil, dass sie deutlich langlebiger sind als Holz. Sie sind praktisch unkaputtbar.
Zudem sorgen sie besser für stabile Temperaturen im Innenraum, was den Jungvögeln zugutekommt.
Nistkästen aus Holz sind hingegen leichter und auch ihr Preis ist deutlich geringer als bei Holzbeton.
Der Kolonienistkasten aus Holzbeton von Schwegler wiegt rund 15 kg und kostet um die 150 Euro.
Eine Spatzenvilla aus Holz gibt es schon für rund 30 Euro – bei rund 2,5 kg Gewicht.
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Wichtig:
Auf Nistkästen aus Kunststoff/Plastik sollte man verzichten, da sie zu schnell aufheizen und auskühlen.
Außerdem kann es bei Kunststoffkästen zu Schwitzwasser im Innern kommen, was dann zu Nässe und Schimmel führt und den Bruterfolg gefährdet.
Spatzen sind bei der Nistplatzwahl flexibel. Wie im folgenden Video zu sehen, brüten sie manchmal sogar in Fledermauskästen.
Video: Spatzen-Junges fliegt aus.
Wann aufhängen?
Haus- und Feldsperlinge brüten von April bis August. Altvögel beginnen manchmal schon im März mit dem Nestbau und kommen auf bis zu vier Bruten pro Jahr.
Jüngere Vögel bauen meist erst Mitte/Ende April ihr Nest und bringen es dann auf zwei bis drei Bruten.
Grundsätzlich gilt, dass man Nistkästen für Spatzen jederzeit aufhängen kann. Es schadet nie.
Bei Hausspatzen können auch Nistkästen, die mensch erst im April aufhängt, noch im selben Jahr besiedelt werden.
Je länger ein Kasten hängt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er benutzt wird. Daher kann man sie nicht nur im Frühling anbringen, sondern auch im Sommer, Herbst und sogar Winter.
Dabei gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten, damit die Nisthilfen auch angenommen werden.
Wie und wo aufhängen?
Am wichtigsten für die Besiedelung ist die Sicherheit des Brutplatzes gegen Hitze, Regenwasser und Nesträuber.
Wenn die Kästen sich zu stark aufheizen, können die Jungvögel sterben. Denn es gilt zu bedenken, dass sie im Nest nicht trinken können und all ihre Flüssigkeit über die Insekten aufnehmen, mit denen sie gefüttert werden.
Daher sollten Nistkästen nie in der prallen Mittagsonne hängen!
Es ist optimal, wenn morgens Sonne auf den Kasten fällt, damit er sich nach einer kalten Nacht schneller erwärmt. Dann können die Elterntiere auf Nahrungssuche gehen, ohne dass den Küken zu kalt wird.
Um Regenwasser im Kasten zu vermeiden, sollte mensch ihn nach der Himmelsrichtung ausrichten.
Da in Mitteleuropa Starkregen und Wind in der Regel aus Westen kommen, gilt es, das Einflugloch nach Osten oder Südosten auszurichten.
Als Regenschutz hilft es auch, den Kasten leicht nach vorn geneigt aufzuhängen. Auf keinen Fall darf er zu weit nach hinten geneigt sein, da dann selbst normaler Regen ins Nest tropfen kann.
Dies könnte auf Dauer Schimmel verursachen und ebenfalls den Tod der Nestlinge bedeuten.
Bei „Reihenhäusern“ für Hausspatzen ist es optimal, wenn man sie über weiten Dachüberständen anbringen kann. Dort sind sie gegen Sonne und Regen geschützt und die Ausrichtung spielt keine große Rolle mehr.
Haussperlinge lieben zudem einen möglichst hohen Nistplatz. Denn der ist in der Regel sicherer gegen Nesträuber geschützt.
Als Mindesthöhe wird meist 2,5 Meter angegeben, doch es ist ratsam, wenn möglich, die Kästen noch deutlich höher anzubringen.
Damit bietet man den Vögeln mehr Schutz gegen Katzen, Wiesel und Marder.
Schließlich mögen es Sperlinge, wenn sie sich in Nestnähe verstecken können. Büsche oder Bäume in unmittelbarer Nähe machen einen Nistplatz für die Tiere deutlich anziehender.
Noch besser ist eine Fassadenbegrünung. Ist diese blickdicht, werden gleich mehrere Vogelarten sie auch ohne künstliche Nistkästen als Brutplatz nutzen können, etwa Amseln und Rotkehlchen.
Bauformen
Wie zuvor erwähnt, bevorzugen Spatzen Kolonienistkästen, doch auch andere Nisthilfen mit einer Lochgröße von 32 bis 34 mm Durchmesser werden angenommen.
Insbesondere Haussperlinge leiden darunter, dass Gebäude saniert und so neu gebaut werden, dass sich unter Dächern oft keine Rückzugsräume mehr befinden. Denn dort haben sie traditionell viele Nistplätze gefunden.
Daher gilt es zu überlegen, ob man ihnen nicht auch dort wieder Schlupfwinkel und Nischen schaffen kann, die sich für ihre Brut eignen.
Oft benötigt man dann gar keinen speziellen Nistkasten, sondern einfach ein paar Bretter, die unter einer Dachrinne, einem Dachüberstand oder unter dem Giebel angebracht werden.
Wenn sie sich sicher fühlen, werden sie dort ihr eigenes Nest aus Stroh, Heu, Wolle und Federn bauen.
Bei Neubauten kann man zudem Niststeine der Firma „Schwegler“ einmauern – nicht nur für Spatzen, sondern zum Beispiel auch für Mauersegler.
Wenn man im Garten Nistkästen für Sperlinge aufhängen möchte, dann eignen sich alle Nistkästen und -höhlen mit einem Lochdurchmesser von 32 mm – oder etwas größer.
Hier ein Überblick über entsprechende Kästen und Höhlen aus Holz und Holzbeton:
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Diese Nistkästen können auch anderen Vögeln als Nistplatz dienen, unter anderem Kohlmeisen, Kleibern, Gartenrotschwanz oder Trauerschnäpper.
Möchte man insbesondere Spatzen fördern, dann gilt es, Nisthilfen dicht nebeneinander aufzuhängen.
Oder man entscheidet sich gleich für einen der Dreifach-Nistkasten, wie sie oben bereits zu sehen waren.
Hier noch einmal eine Übersicht mit Modellen dieser Bauweise.
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Wie und wann reinigen?
Spatzen brüten außergewöhnlich lange und manchmal sieht man selbst Anfang September noch Jungvögel ausfliegen.
Daher ist die beste Zeit der Reinigung: Ende September bis Anfang Oktober. Dann sind alle Sperlinge ausgezogen und noch keine neuen Wintergäste eingezogen, etwa Florfliegen, Schmetterlinge, Fleder- oder Schlafmäuse (Bliche).
Zur Reinigung verwendet man am besten ein Kratzwerkzeug und einen Handbesen. Wenn die Kästen sehr staubig sind, kann man dabei eine Maske aufsetzen.
Die Erfahrungen zeigen: Auch Handschuhe sind empfehlenswert, da manchmal Vogelflöhe in den Kästen wohnen, die einen dann beim Öffnen anspringen können.
Bemerkt man beim Reinigen Flöhe oder Milben, kann man einen Kasten auch mit klarem Wasser gründlich ausspülen und in der Sonne austrocknen lassen.
Reinigungs- oder gar Desinfektionsmittel sind hingegen nicht nötig. Sie enthalten oft Biozide, weshalb der NABU und LBV davon ganz deutlich abraten.
Im Notfall kann man etwas Sodalauge benutzen, um starke Verunreinigungen zu lösen.
Video: Nistkasten richtig reinigen
Fazit
Nistkästen für Spatzen sind eine Bereicherung in jedem vogelfreundlichen Garten.
Wer über ungenutzte Dachüberstände verfügt, ist mit Kolonienistkästen gut beraten.
Doch auch normale Nisthöhlen mit einer Lochgröße von 32 mm sind eine gute Wahl, wenn sie räubersicher aufgehängt werden.
Zusätzlich kann man versuchen, Fassaden zu begrünen sowie Büsche und Hecken anpflanzen. Spatzen lieben etwa eine Buchenhecke, die auch im Winter als Versteckmöglichkeit genutzt werden kann.
Da Spatzen gern baden, ist zudem das Aufstellen einer Vogeltränke sinnvoll, denn ohne einen Zugang zu frischem Wasser können sich die Vögel nicht ansiedeln.
Schließlich gilt es, den Garten insektenfreundlich anzulegen, denn ohne Insektennahrung können Vogeleltern ihre Jungvögel nicht großziehen.
Da sowohl Feld- als auch Haussperlinge außerhalb der Brutzeit zu den Körnerfressern zählen, kann man sie auch mit einer Ganzjahresfütterung unterstützen.
Zur Fütterung von Sperlingen eignen sich zum Beispiel: Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Hanfsamen oder Haferflocken.
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Video: Nistkasten für Spatzen selbst bauen
Hier der Link zur Bauanleitung vom NABU (als PDF).
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Schön, dass es Sie gibt!
In meiner Jugend gab es viele Spatzen. In jedem Hof, jedem Garten,auf dem Schulhof, im Freibad, überall. Wir werden ein Koloniehaus anbringen und hoffe, dass sich einige Pärchen ansiedeln. Danke für die Tipps dazu.