Welche Möglichkeiten gibt es, um Tiere daran zu hindern, auf Bäume, Zäune und Fallrohre zu klettern?
Wie zuverlässig funktionieren Katzenabwehrgürtel – auch Baumgürtel, Baumringe oder Drahtgürtel genannt?
Wie lassen sich Vogelnester und Futterhäuser gegen Raubsäuger schützen?
All das erfahrt Ihr hier.
Ein Kletterstopp soll bestenfalls wirken gegen:
- Katzen / Kater
- Waschbären
- Marder (Baum- & Steinmarder)
- Eichhörnchen.
Doch die Effektivität der Katzenabwehrgürtel ist umstritten.
Daher war es an der Zeit, einen kleinen Praxistest durchzuführen und eigene Erfahrungen zu sammeln.
Überdies findet Ihr Tipps zur Anbringung und Möglichkeiten, die Wirksamkeit der Abwehrgürtel noch zu verbessern.
Video: Nesträuber am Nistkasten
Inhalt
Kletterschutz im Praxistest
In den Bewertungen und Rezensionen bei Amazon wird immer wieder berichtet, dass Katzenabwehrgürtel unwirksam seien.
In diesen Rezensionen bei Amazon steht zum Beispiel: „… Katze klettert locker drüber … Mieze kommt durch … taugt nichts! Katze springt darüber … usw.“.
Daher hier zwei Praxistests, um die Wirksamkeit der Abwehrgürtel zu überprüfen: an einem dicken und an einem dünnen Baum.
Katzenabwehrgürtel im Test
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Test dicker Baum
Für den ersten Test wurde ein Baum ausgewählt, an dem vorher ein Baummarder gesichtet wurde.
Baumumfang: rund 140 cm, Durchmesser: ~44 cm und Radius: ~22 cm.
Dort wurde dann in circa 2,5 Meter Höhe ein Katzenabwehrgürtel angebracht und eine Wildkamera unten am Stamm positioniert.
Die Kamera hat insgesamt drei Aufnahmen gemacht. Auf diesen ist zu sehen, wie ein Eichhörnchen auf den Kletterstopp reagiert hat.
Hier die Videos im Zusammenschnitt:
Video: Katzenabwehrgürtel im Praxistest (dicker Baum)
Testergebnis
Beim ersten Kontakt im Morgengrauen kommt das Eichhörnchen von oben auf den Gürtel zu.
Es scheint zunächst überrascht zu sein, schnuppert einmal kurz daran und klettert wieder in Richtung Baumkrone.
Rund 30 Minuten später kommt es dann schon wieder – allerdings von unten. Diesmal umkreist es den Stamm mehrmals und beäugt das Hindernis neugierig.
Wieder überwindet es den Abwehrgürtel nicht und entschwindet in die Richtung, aus der es gekommen ist.
Schließlich zeigt sich fünf Tage später nochmals ein Eichhörnchen, das sich fast identisch verhält.
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Diskussion
Im Testzeitraum – rund 4 Wochen – sind Marder, Waschbären und Katzen nicht aufgetaucht. Doch das Ergebnis sollte auf sie übertragbar sein, da Eichhörnchen die besten Kletterer aus dieser Gruppe sind.
Deshalb sind Katzenabwehrgürtel gegen Eichhörnchen auch in der Regel wenig wirksam, wenn die zu schützenden Bäume nicht einzeln stehen.
Eichhörnchen können einfach von Baum zu Baum klettern und springen. Gleiches gilt auch für Baummarder.
Katzen und Waschbären hingegen sind dazu nur in der Lage, wenn dicke Äste die Bäume verbinden.
Video: Waschbär plündert Vogelnest
Test am dünnen Baum
Nach dem erfolgreichen Test am dicken Baum wurde ein ähnlicher Test an einem sehr dünnen Baum durchgeführt (Holunder).
Nach anfänglichen Misserfolgen wurde der Abwehrring durch eine Manschette aus Maschendraht verstärkt.
Wie Eichhörnchen und diesmal auch Waschbären auf die unterschiedlichen Hindernisse reagiert haben, zeigt das folgende Video.
Video: Kletterschutz für (dünne) Bäume
Testergebnis
Die Eichhörnchen lassen sich diesmal nicht durch den Katzenabwehrgürtel am Klettern hindern. Hier wurde sogar ein Doppelgürtel verwendet – doch ohne Erfolg.
Um die Abwehr zu verbessern, wurde dann zusätzlich Maschendraht / Hasendraht als eine Art Manschette um den Stamm gebogen.
Der ursprüngliche Katzengürtel wurde als Skelett / Halterung für den Maschendraht benutzt, damit dieser fest sitzt und nicht abrutschen kann.
Dadurch entstand ein Schutzkragen, der kegelförmig nach unten zeigte. Nun nahmen zumindest die Eichhörnchen den Umweg über den Nebenast, um zum Futter zu gelangen.
Doch die Waschbären ließen sich davon noch nicht beeindrucken. Durch ihre Größe und Körperlänge war es ihnen möglich, das Hindernis einfach zu übersteigen.
Also wurde die Breite des Drahthindernisses noch einmal erweitert.
Dann waren auch die Waschbären nicht mehr dazu in der Lage, den Gürtel ohne die Hilfe eines anderen Astes zu überwinden.
Kletterschutz verbessern: mit Maschendraht
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Diskussion
Diese Erfahrungen haben gezeigt: Bei dünnen Bäumen ist es unbedingt notwendig, Katzenabwehrgürtel mit Draht zu erweitern. Erst dann ist der Kletterschutz wirksam.
Fraglich ist jedoch noch, wie groß der Stammdurchmesser / Baumumfang sein muss, damit der Gürtel allein wirksam ist.
Katzen und Marder konnten zwar bei diesem Versuch nicht direkt beobachtet werden, doch wahrscheinlich lassen sich die Ergebnisse auf sie übertragen.
Allerdings sollte man darauf achten, dass der Maschendraht nicht zu starr aufgehängt wird.
Denn dann könnten insbesondere Baummarder versuchen, drumherum zu klettern – wie im folgenden Video ab Minute 12:30 zu sehen ist: Video in der ARD-Mediathek ansehen.
Im Video-Test wurde kein Maschendraht verwendet, sondern ein dünnes Metallblech, das verhindert, dass sich die Tiere daran festkrallen können.
Alternativ können auch Dornengitter verwendet werden – vorwiegend für Katzen.
Mehr Infos hier: Dornengitter gegen Katzen im Test.
Kletterschutz erweitern: Möglichkeiten
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Katzenabwehrgürtel richtig anbringen
Wichtig ist es, darauf zu achten, dass die Gürtel oberhalb der Kopfhöhe angebracht werden. Hersteller empfehlen eine Mindesthöhe von 2,5 Metern.
Die mitgelieferten Abdeckhülsen für die Metall-Spikes sollten auf jeden Fall verwendet werden. Auch, damit Tiere nicht Gefahr laufen, sich an den Spitzen zu verletzen.
Das Zusammensetzen der einzelnen Drahtbügel ist selbsterklärend und wird in den beigelegten Anleitungen erläutert.
Der Kletterschutz wird jedoch nur dann wirksam sein, wenn die Nesträuber keinen anderen Zugang auf den Baum finden.
Daher sollten auch Äste entfernt werden, auf die sie vom Boden aus springen könnten.
Wenn die Bäume nicht allein stehen, gilt es zudem, alle Bäume mit Abwehrgürteln auszurüsten, die im Umfeld stehen.
Alternativ kann man versuchen, Übergangsäste zu entfernen oder ebenfalls mit Klettersperren zu bestücken.
Video: Katze greift in Nistkasten
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Kletterstopp selber bauen | Möglichkeiten
Wie die Tests gezeigt haben, eignet sich Maschendraht gut dazu, selbst eine Kletterstopp-Manschette zu bauen. Doch es gibt auch andere Materialien, die sich anbieten.
Besonders umweltfreundlich sind Dornenranken – z. B. von Brombeeren oder Himbeeren. Diese kann man an geeigneter Stelle mehrfach um einen Baumstamm oder Übergangsast wickeln.
Dafür können zum Beispiel frische Äste von Dornenbüschen verwendet werden (Weißdorn, Schlehe, Sanddorn etc.). Rosen und Hagebutten sind ebenfalls geeignet.
Hierbei gilt es, nicht sparsam zu sein und einen breiten Bereich zu umwickeln, sodass sich die Tiere nicht darüber hinweg strecken oder springen können.
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Bitte auf keinen Fall Stacheldraht verwenden, da sich Tiere daran verletzen können.
Wie schon erwähnt, bieten Metallbleche oder kratzfeste Folien ebenfalls wirksame Alternativen zum Abwehrgürtel. Bei der Gestaltung kann mensch kreativ sein.
Auch ausgediente Halskrausen für Hunde oder große Blumenkübel können ebenfalls als Kletterschutzkragen zugeschnitten und umfunktioniert werden.
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Schließlich sind Dornengitter eine Alternative, unter anderem als Kletterschutz für Zäune und Mauern.
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Fazit
FazitEs gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um Nester, Vogelhäuser und Futterstellen vor unerwünschtem Besuch zu schützen.
Katzenabwehrgürtel eignen sich hauptsächlich für dicke, alleinstehende Bäume. Um bei dünnen Bäumen wirksam zu sein, müssen sie zum Beispiel mit Maschendraht verstärkt werden.
Wird eine Maschenweite von weniger als 13 cm gewählt und der Spalt zwischen Stamm und Gitter verschlossen, können auch Mäuse und Ratten abgewehrt werden.
Eine ökologische Alternative bieten Dornenranken, die mehrfach um einen Stamm gewickelt werden.
Zudem können Anti-Katzen-Dornengitter, dünne Metallbleche und Acrylfolien /-platten um Baumstämme herum gebogen und mit Draht befestigt werden. Sie werden so zu einer Art Kletterschutz-Manschette.
Schließlich gibt es eine ganze Reihe von Alternativen, um Nesträuber abzuwehren und zu vertreiben.
Alternativen
Eine Möglichkeit, um scheue Wildtiere zu vertreiben, bieten Ultraschallvertreiber.
Zwar sind sie bei Katzen nicht immer erfolgreich und auch bei Waschbären, Mardern und Eichhörnchen setzen Gewöhnungseffekte ein. Doch für eine gewisse Zeit können sie sehr wirksam sein.
Daher eignet sich Ultraschall zum Beispiel als Schutz von Vogelnestern während der Brutzeit – Vögel können Ultraschall nicht hören.
Mehr dazu hier: Ultraschall gegen Katzen?
Auch Wasserstrahl-Tiervertreiber mit Bewegungssensor können ein Mittel der Wahl sein, wenn man über einen Wasseranschluss verfügt.
Kein Tier mag es, mit Wasser bespritzt zu werden.
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Darüber hinaus gilt es, Nistkästen katzensicher aufzuhängen – zum Beispiel an glatten Hausfassaden oder frei hängend an dünnen Ästen.
Außerdem kann man Nisthilfen verwenden, die über einen Räuberschutz verfügen oder einen solchen nachträglich am Einflugloch anbringen.
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Hauskatzen kann man zudem daran gewöhnen, ein buntes Halsband zu tragen – am besten mit Glöckchen.
Das Halsband sollte über einen Sicherheitsverschluss verfügen, damit für die Katze / den Kater keine Gefahr besteht, damit hängenzubleiben.
Schließlich gibt es auch die Möglichkeit, einen Elektrozaun zu verwenden. Dies ist zwar überaus wirksam, jedoch häufig aufwendig, teuer und nur schwierig umsetzbar.
Weitere Möglichkeiten: Halsband und Elektrisch
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Achtsamer Konsum: Bitte kaufen Sie nur, was Sie oder Ihr Garten wirklich brauchen.
Vögel im Garten schützen:
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Zum Weiterlesen:
Danke für die Veröffentlichung der Testergebnisse, Videos und Erklärung der Vorgehensweisen !
Ich habe beruflich viel mit der Problematik zu tun.
Die Aussagen und Testergebnisse bestätigen auch meine Erfahrung und Beratung, bzw. verdeutlichen die Probleme eindrucksvoll.
Gruß,
Rupert