Buchfink (Frigillia Coelebs) | Bestand, Lebensraum, Gesang & Verhalten

Buchfinken zählen zusammen mit Haussperling und Amsel zu den drei häufigsten Vogelarten in Zentraleuropa.

Das Männchen besticht durch seine farbenfrohe Erscheinung und dem eindringlichen Gesang, den es täglich bis zu 4.500 Mal erklingen lässt.


Video: Buchfink Gesang


Regional kommen unterschiedliche „Dialekte“ des Reviergesangs vor.

Aufgrund seiner harten Silben wird der Gesang des Buchfinken auch als „Finkenschlag“ bezeichnet.

Besonders einprägsam ist der Schlussschnörkel, der in etwa so klingt wie: „Deutschebier“, „Würzgebier“ – in einigen Gegenden auch wie: „Reitzug“.


Finkenschlag Variante „Reitzug“:

Variante „Deutschebier“

Variante „Würzgebier“


Im Herbst ziehen die meisten Weibchen in den Süden und die Männchen bleiben als Standvögel in den Brutgebieten.

Dieses Verhalten hat ihm seinen lateinischen Beinamen „Coelebs“ eingebracht, was „ehelos“ bedeutet.

Der Name „Fink“ bezieht sich auf seinen Lockruf „pink“, der mehrfach ausgestoßen auch als Warnsignal dient.

Buchfink Männchen
Buchfink Männchen

Bestand

Insgesamt wird der Bestand auf 500 bis 800 Millionen Individuen geschätzt (IUCN Red List).

Damit gilt der Buchfink als nicht gefährdet, wenngleich mancherorts Bestandsrückgänge verzeichnet werden.

In Deutschland und Großbritannien soll es jeweils allein ~10 Millionen Brutpaare geben.

In Österreich und der Schweiz soll ihre Zahl jeweils zwischen ~1 und 2 Millionen Paaren liegen.

Bei der NABU-Vogelzählung 2019 kamen Buchfinken in rund 40 % der Gärten vor; mit rund 0,9 Vögeln pro Garten.

Hier zeigte sich ein leichter Bestandsrückgang.


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Verbreitung

Der Buchfink ist von Europa bis Westsibirien überall dort zu finden, wo es hohe Bäume gibt.

Auch in Nordafrika (Unterarten), Anatolien und Persien kommen sie häufig vor.

In Neuseeland und Südafrika wurden sie vom Menschen eingeschleppt.


Karte: Verbreitungsgebiet Buchfink

Quelle: I, Gretaz, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org


In Mitteleuropa gelten vor allem die Männchen als Jahresvögel.

Denn die meisten Weibchen sind Kurz- bis Mittelstreckenzieher.

Im Herbst sammeln sich die Weibchen in Herden und ziehen zusammen in den Süden.

In kälteren Regionen (Sibirien und Nordeuropa) fliehen beide Geschlechter vor Frost und Schnee.

Diese Vögel kommen dann in Mitteleuropa als Durchzügler vorbei oder bleiben als Wintergäste.

Wenn beide Geschlechter ziehen, kehren die Männchen etwas früher in die Brutgebiete zurück als die Weibchen.

Buchfink und Spatz sitzen zusammen
Buchfink-Männchen mit Haussperling-Weibchen.

Erkennungsmerkmale

Buchfinken-Männchen sind deutlich bunter gefärbt als die Weibchen (Geschlechtsdimorphismus).

Beide tragen jedoch einen weißen Schulterfleck und eine weiße Flügelbinde, die beim Flug gut zu erkennen ist.

Die Weibchen tarnen sich durch ihr Gefieder – Grau, Braun und Grün überwiegen.

Die Oberseite ist mehrheitlich braun und dunkler als die Unterseite. Der Scheitel ist aschgrau gefärbt und der obere Schnabelansatz schwarz.

Auch die Flügel sind schwarz mit weißen Kanten.

Einen Überblick über das Federkleid der Buchfinken bekommt man hier: Featherbase.info.


Video: Buchfink Weibchen


Buchfink-Männchen sind deutlich bunter gezeichnet.

Mit seiner rostrote Brust wird es manchmal mit dem Rotkehlchen verwechselt.

Es trägt jedoch einen blaugrauen Helm und nicht wie das Rotkehlchen eine schwarze Kappe.

Der Bürzel – der untere Rücken – ist olivgrün bis gelblich gefärbt.

Im Winter sind die Farben deutlich blasser als im Frühling.

Während der Brutzeit erkennt man das Buchfink-Männchen zudem an seinem blaugrau glänzenden Schnabel.


Video: Buchfink-Männchen


Die Iris ist bei beiden Geschlechtern dunkel-nussbraun.

Beine und Füße sind schmutzig, fleischfarben.

Lebensraum

Buchfinken finden überall dort ein Revier, wo es ausreichend Bäume gibt.

Sie leben in Laub-, Nadel- und Mischwäldern, ganz unabhängig davon, ob sie dunkel oder licht, hoch oder niedrig gewachsen sind.

Sie benötigen also keine Buchen zum Überleben, wie der Name vermuten lassen könnte; wenngleich sie diese Bäume lieben – vor allem wegen ihrer Samen, den Bucheckern.

Man findet sie auch in Birkenhainen, im Kieferhochwald oder auf Obststreuwiesen.

Männlicher Buchfink sitzt auf Zweig

Selbst kleine Baum- und Buschgruppen reichen aus, um die Tiere anzulocken.

Daher trifft man sie auch häufig in Gärten, an Alleen und auf Friedhöfen.

Besonders ist, dass sie auch relativ weit entfernt von Wasserquellen siedeln.

Bis zu einer Viertelstunde Flugzeit nehmen sie auf sich, um zu einer Wasserstelle zu gelangen.


Video: Buchfinken beim Baden


Verhalten

Paarung

Buchfinken leben in einer monogamen Saisonehe.

Nachdem die Weibchen im Frühling heimgekehrt sind, bilden sich neue Paare.

Das Weibchen fordert das Männchen mit Flügelzittern zur Paarung auf und lockt es mit einem leisen „Sit“ oder „Zir“.

Das Männchen macht dem Weibchen mit einer außergewöhnliche Tanz- und Flugakrobatik seine Aufwartung.

Sind beide sich einig, folgen viele, kurze Begattungen nacheinander.


Video: Balztanz und Paarung


Revier

Das Brutrevier ist rund 4.000 und 12.000 m² groß. Im Norden sind die Reviere größer als im Süden.

Das Männchen grenzt sein Revier durch seinen unermüdlichen Gesang ab und verteidigt es gegen fremde Artgenossen – wenn nötig auch gewaltsam.

Nach der Brutzeit lösen sich die Reviere auf und die Vögel finden sich in teils großen Scharen zusammen.

Sie vergesellschaften sich dann auch mit anderen Arten, wie den nah verwandten Bergfinken oder auch mit Ammern und Sperlingen.

Dann suchen sie in Buchenbeständen nach Bucheckern und auf Feldern nach Getreidekörnern und Kräutersämereien.

Auch Futterplätze werden angeflogen und angenommen. Sie bevorzugen offene Futterschalen und Futtersäulen.


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Gesang & Rufe

Buchfinken zeigen neben dem Finkenschlag noch weitere auffällige Rufe.

Sie erlernen ihren Gesang während des ersten Lebensjahres und prägen sich dabei teils auch von anderen Vögeln Strophen ein (z. B. von Kleiber oder Grünfink).

Buchfinken waren die ersten Vögel, bei denen dieser Lernprozess erforscht und wissenschaftlich nachgewiesen wurde.

Buchfink singt

Finkenschlag

Im Frühjahr hört man die Männchen meist eine Weile üben, bevor sie mit dem Finkenschlag beginnen.

Dieser Prozess wird bei Jungvögeln als „dichten“ bezeichnet.

Besonders im ersten Jahr ist es für die jungen Finken offenbar schwierig, ihren Gesang auszustoßen. Es kostet ihnen sichtlich Mühe.

Danach hört man ihn pro Männchen durchschnittlich 2.000-mal am Tag. Sie grenzen damit während der Brutzeit ihr Revier ab. Ende Juni und Anfang Juli, wenn die Brut vorüber ist, hören sie wieder auf zu singen.

Oft sitzen sie dabei oben in einem Baum, sodass der Gesang weithin hörbar ist.


Video: Finkenschlag des Männchens


Der auch als „Finkenroller“ bezeichnete Finkenschlag beginnt meist mit einer schneller werdenden Abfolge von „Zi-Zi-Zi…“, die dann mit einem Schlussschnörkel schließt.

Dieser Schluss weist regionale Dialekte auf. Mancherorts klingt er zum Beispiel wie „Würzgebier“, „Schnitzkebier“, „Deutschebier“ oder „Nutschkebier“.

Andernorts klingt er ganz anders und erinnert eher an „Reitzug“.

Die Männchen beginnen bereits morgens um fünf mit ihrem Gesang und singen – anders als die meisten Singvögel – sogar während der heißen Mittagszeit.

Erst mit dem Sonnenuntergang verstummen sie wieder.

Regenruf

Bekannt ist für den Buchfink auch sein „Rülschen“, das auch als Regenruf bezeichnet wird.

Denn früher glaubte man, dass diese „Wrrüt“ Regen ankündigen würde, was sich jedoch nicht bestätigen lässt.

Man hört den Ruf nur während der Brutzeit.

Buchfink „Regenruf“:


Video: Regenruf oder Rülschen


Lock- und Warnrufe

Sein scharfes „Pink“ oder „Fink“ gab dem Buchfinken seinen Namen. Es klingt ganz ähnlich wie der Ruf der Kohlmeise.

Wird der Ruf nur einmal ausgestoßen, ist es ein Sozial- und Lockruf.

Mehrfach hintereinander zeigt er Gefahr an und bedeutet Angst.

Gefahr aus der Luft signalisiert hingegen ein „Siih“, das auch andere Vogelarten benutzen und verstehen können.


Video: Warnruf „Fink“


Flugton

Beim Abflug und auch beim Überfliegen hört man ein leises „Jüb“, „Tjüb“ oder „Jüpp“.

Rund 4.000 Aufnahmen der Gesänge und Rufe des Buchfinken kann man hier anhören: Xeno-canto.org.

Abschließend die wichtigsten Daten des Buchfinken im Steckbrief.


Buchfink Datenblatt | Steckbrief

Grunddaten
Körpergröße 14 – 16 cm
Gewicht 20 – 30 g
Spannweite 24 – 29 cm
Generationslänge ~3 – 5 Jahre
Alter Max
16 Jahre 4 Monate (EURING)
Gesamtbestand
500 – 800 Millionen (IUCN)
Bestand in Deutschland
~10 Millionen Brutpaare
Bestand in Österreich
~1-2 Millionen Paare
Bestand in der Schweiz
~1-2 Millionen Paare
Habitat
Überall, wo mehrere Bäume stehen
Höhenlage bis 2000 m
Nahrung
Samen, Knospen, Würmer, Insekten, Spinnen
Status nicht gefährdet
Brut
Brutzeit April bis Juli
Bruten pro Jahr 1 -2
Brutdauer 12 – 14 Tage
Brutplätze
Variabel, meist in oben Bäumen & Büschen
Nistplatzwahl
Männchen & Weibchen
Wer baut?
Vor allem Weibchen
Wer brütet?
Weibchen, selten löst das Männchen ab
Wer füttert? Beide Eltern
Nest
Nesthöhe 2,5 – 35 m
Nistmaterial
Erdmoos, Gräser, Wurzeln, Flechten und Spinnweben
Gelegegröße 3 bis 6
Eigröße 19 × 15 mm
Eigewicht ~2,1 g
Eifarbe
Hell mit Blau-Graustich. Rotbraune Flecken: „Brandflecken“
Küken/Junge
Futter
1. Woche: Raupen, Spinnen, Insekten ab 2. Woche auch Wildkräutersaaten.
Flügge
nach 12–15 Tagen
Selbstständig
nochmals 3–4 Wochen später
Geschlechtsreif
Im ersten Lebensjahr
Feinde
Katzen, Eichhörnchen, Marder, Wiesel, Raben, Krähen, Elster, Eichelhäher

Fütterung und Nisthilfen

Wer Buchfinken in den Garten locken und ansiedeln möchte, findet hier Tipps & Tricks:

Buchfink Fütterung und Nisthilfe


Weitere Vögel erkennen und beobachten:

Gimpel Pärchen am Nest Kleiber sitzt auf Hand
Dompfaff / Gimpel Kleiber

Rotkehlchen singt Zilpzalp hat eine Fliege im Schnabel
Rotkehlchen Zilpzalp

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