Kleiber kann man auf vielerlei Arten fördern und unterstützen.
Sie nehmen künstliche Nisthöhlen an und lassen sich auch an Futterplätze gewöhnen.
Nest & Nisthilfe
Kleiber nisten normalerweise in Baumhöhlen. Meistens übernehmen sie die alten Höhlen von Spechten oder sie suchen nach Fäulnishöhlen in Astlöchern.
Diese haken sie mit ihrem Schnabel auf, wenn die Öffnungen zu klein sind.
Die optimale Größe für ein Kleiber-Einflugloch insbesondere bei Nistkästen beträgt rund 35 mm.
Ist die Höhlenöffnung zu groß, dann „kleben“ sie diese mit Erde, Lehm und Speichel so weit zu, dass sie gerade hineinpassen. Dieses Verhalten hat ihnen ihren Namen gegeben.
Der „Kleber“ wird dabei so fest, dass Räuber und andere Vögel ihn nicht zerstören können. Selbst für Menschen ist es schwierig, ihn mit der Hand zu entfernen.
Auch künstliche Nistkästen werden mit Lehm „verschönert“, selbst dann, wenn es gar nicht nötig wäre.
Kleiber passen das Einflugloch ihrer Körpergröße an.
Sind die Nistkästen von innen verklebt, lassen sie sich manchmal nur schwer wieder öffnen.
Selten werden auch Spalten und Löcher in Haus- oder Stallwänden besiedelt.
In der Natur findet man Kleiber-Nester in ~3 bis 20 Metern Höhe.
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Nistmaterial
Kleiber schichten nur ein loses Nest auf, das vor allem aus vorjährigem Eichen- und Buchenlaub besteht.
Auch einzelne Ästchen und Gräser werden in die Höhle gelegt. Das Ganze liegt locker zusammen und wird nicht wie bei den meisten anderen Vögel verfestigt.
Wichtiger Bestandteil für ein Kleibernest ist zudem Kieferrinde, die sie mühsam abschälen und über teils weite Strecken heranholen.
Warum sie die Rinde brauchen, ist nicht bekannt.
Außerdem tragen sie die Federn fremder Vögel ins Nest, um es auszukleiden.
Video: Kleiber beim Nestbau
Brut
Kleiber brüten einmal pro Jahr. Nur dann, wenn das erste Gelege zerstört wird, legen sie ein zweites an.
Der Legebeginn ist variabel von Anfang April bis Anfang Mai. Dann legt das Weibchen zwischen 6 und 9 Eier.
Danach bebrütet es die Eier und wird währenddessen vom Männchen gefüttert.
Video: Kleiber füttert Jungtiere
Die Eier der Kleiber sind weiß mit einem leichten Blau- oder Gelbstich. Dazu kommen hell- und dunkelrote Pünktchen – am stumpfen Ende sind die Punkte größer und kommen vermehrt vor.
Die Brutdauer beträgt 14 bis 18 Tage. Danach verbringen die Jungtiere 24 bis 28 Tage in der Höhle und werden von beiden Eltern gefüttert.
Nach dem Ausfliegen sind sie noch rund 10 bis 14 Tage unterwegs.
Mit zwei Monaten beginnt die Jungendmauser.
Nahrung
Wie die meisten Meisen ernähren sich Kleiber vor allem von Insekten und Sämereien.
Grundsätzlich zählen sie zu den Allesfressern.
Während der Brutzeit benötigen sie wirbellose Tiere zur Fütterung ihrer Jungtiere.
Dazu zählen zum Beispiel:
- Insektenlarven & Nymphen
- Käfer (z. B. Zangenkäfer)
- Puppen & Raupen
- Insekteneier
- Spinnen
Kleiberjunge fliegen aus:
Außerhalb der Brut ernähren sie sich vor allem von Baumsamen.
Anlocken kann man sie zum Beispiel mit ihren Lieblingsspeisen: Bucheckern & Haselnüssen.
Zudem fressen sie unter anderem die Samen und Nüsse folgender Bäume:
- Ahorn
- Linde
- Eibe
- Esche
- Kiefer
- Tanne
- Fichte
- Kirsche (Kerne am Boden)
Im Herbst suchen sie auch nach Beeren und Früchten. Diese kann man Kleibern ebenfalls an Futterstellen anbieten.
Fütterung
Kleiber besuchen häufig von Menschen angelegte Futterstellen.
Hier hat man eine große Vielfalt an Futtermitteln zur Auswahl.
Sie fressen Getreidekörner und Fettfutter, zum Beispiel Fett-Kleiemischungen.
Video: Kleiber an Futterstelle | 500 Bilder pro Sekunde
Am Futterplatz fressen Kleiber folgende Kerne und Sämereien:
- Hanfsamen
- Sonnenblumenkerne
- Haferflocken
- Gerste
- Gurkenkerne
- Kürbiskerne
- Melonenkerne
Getrocknete und gefrorene Beeren und Früchte werden auch angenommen – doch eher selten.
Vor allem Erdnüsse stehen weit oben auf der Speisekarte.
Video: Kleiber frisst Erdnüsse aus Futtersäule
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Auffällig ist, dass die Kleiber oft große Mengen Futter wegtragen, anstatt es direkt zu fressen.
Damit legen sie Vorräte an, auf die sie im Winter immer zurückgreifen, wenn die Nahrung knapp wird.
Ihre Vorliebe für Fettfutter lässt sie auch Futterglocken, Futterringe und Meisenknödel anfliegen.
Jedoch sollte die Futterstelle in der Nähe alter Bäume liegen, sonst lassen sich Kleiber meist nicht blicken. Denn offene Flächen meiden sie.
An geschützten Orten lassen sie sich manchmal sogar aus der Hand füttern.
Video: Kleiber frisst aus der Hand
An Futterplätzen tauchen sie vor allem dann auf, wenn sie in der Natur nur wenig Nahrung finden.
In Mastjahren, wenn Eichen und/oder Buchen zahlreiche Samen produzieren, erscheinen sie deutlich seltener am Futterplatz.
Mehr Informationen zum Kleiber hier:
Kleiber: Bestand, Gesang, Lebensraum, Verhalten
Weitere Vögel in den Garten locken:
Dompfaffen bzw. Gimpel anlocken | Rotkehlchen anlocken |
Buchfink anlocken | Zilpzalp anlocken |
Achtsamer Konsum: Bitte kaufen Sie nur, was Sie oder die Natur wirklich brauchen.
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Guten Tag!
Ich habe ein „Paket Dublin“ und andere Erdnussbutter bei Vivara gekauft.
Beim entfernen der Futterstationen habe ich festgestellt, dass die Erdnussbutter mit/ohne Mehlwürmer vollkommen!!unberührt geblieben ist.
Zwei andere Futterstellen/Silos daneben mit Sonnenblumenkernen, Hanfsamen und Fettfuttermischungen sind leergefressen. Wieso??
FG
Kristian Pawle, Bad Ischl
Hallo Frau Pawle,
vielen Dank für den Kommentar.
Es könnte sein, dass Ihre Gartenvögel Erdnussbutter noch nicht kennen. Normalerweise lieben sie jede Form von Erdnussfutter, nachdem sie einmal davon probiert haben.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass es sich um minderwertige Qualität handelt. Ist das Futter einmal ranzig geworden, wird es in der Regel verschmäht.
Sie könnten vielleicht einmal einen anderen Hersteller ausprobieren.
Viel Freude beim Füttern wünscht,
Alex
Hallo Frau Pawle,
Ich habe das bei der Erdnuss Butter im Glas von Vivara auch gehabt! Es gab dazu versch.negative Rezensionen im Vivara Shop!!! Ich bestelle jetzt wenn bei „Alles für Vögel“.der Shop ist KLASSE!! Ansonsten erstmal die Gläser bisschen hängen lassen bis die Vögel sich dran gewöhnt haben. Das klappt schon!!!
Guten Tag, ich habe heute einen Kleiber-Nistkasten bekommen. Dabei sind Dübel und Schrauben. Meine Frage: Wo hängt man den Nistkasten am besten auf? Wand oder Baum? Vielen Dank für Ihre Rückantwort.
Guten Tag Herr Honig,
vielen Dank für Ihre Frage!
Grundsätzlich ist die Montage an einer glatten Hauswand vorteilhaft, weil dann Katzen und andere Nesträuber nicht oder nur schwer zum Nest gelangen können.
Doch nicht alle Vögel / Vogelarten trauen sich direkt an Hauswänden zu nisten. Auch Kleiber bevorzugen in der Regel Nistkästen in Bäumen, was ihren natürlichen Brutplätzen entspricht.
Doch im folgenden Video sieht man, dass sie durchaus auch an geschützten Wänden brüten – hier sogar in einem Starenkasten: https://www.youtube.com/watch?v=dmZY-H57qdU
Also ich würde Ihnen empfehlen, es zunächst einmal an einer Wand zu probieren. Wenn der Nistkasten dort nicht angenommen wird, können Sie ihn immer noch in einen Baum hängen.
Wenn Sie erste Erfahrungen gesammelt haben, würde ich mich über Ihre Rückmeldung freuen!
Viel Glück mit dem Kleiberkasten und viel Freude beim Vogelschutz wünscht Ihnen,
Alex
Hallo,
Soll ich den letztes Jahr durch Kleiber bebrüteten Starenkobel komplett leer räumen und das durch Lehm angepasste Einflugloch wieder vergrößern?
Danke und Gruß
Hallo Herr Grießmeier,
vielen Dank für Ihre Frage.
Also jetzt (Frühherbst) ist genau der richtige Zeitpunkt, Nistkästen zu säubern: Ausfegen und eventuell mit klarem Wasser ausspülen – ohne Reinigungsmittel zu verwenden.
Das Einflugloch können Sie „verkleibert“ lassen. Möchten Sie auch Staren wieder die Möglichkeit bieten, darin zu brüten, sollten Sie es hingegen vom Lehm befreien.
Viel Freude beim Vogelschutz im Garten wünscht Ihnen,
Alex
Hallo, wir sind beim säubern unserer 10 Nistkästen auf einen gestoßen, in dem ein Kleiner genistet hat. Meine Frage, müssen wir ihn auch ausräumen und saubermachen, oder nutzt der Kleiner ihn jetzt weiter?
Hallo Claudia,
vielen Dank für die Frage. Super, dass du so viele Nistkästen im Garten hast!
Also Vögel nutzen Nistkästen außerhalb der Brutzeit als Unterschlupf bei schlechter Witterung.
Daher würde ich in deinem Fall empfehlen, den Kasten dieses Jahr nicht zu säubern. Dann kann der Vogel sein Nest wie gewohnt weiter benutzen.
Im nächsten Jahr sollte dann eine Reinigung erfolgen, um Parasiten vorzubeugen. Tipp: Vor dem Öffnen ganz sanft anklopfen, um gegenseitiges Erschrecken zu vermeiden.
Viel Erfolg und Freude beim Vogelschutz wünscht,
Alex
Hallo Alex, danke für deine Antwort. So dachte ich auch, denn der oder die Kleiber sind noch an der Erle zugange, vielleicht gehen sie auch noch rein,in den Nistkästen. Der war so fest zugemauert, dass ihn mein Mann erstmal gar nicht aufbekommen hat. Und wir mussten recherchieren, wer da genistet hat. Aber ganz toll, man lernt nie aus. Wir haben den Kleiber auch im Winter am Futterhaus.
Grüße Claudia